Kommende Auftritte
Die Mieten explodieren. Selbst für Menschen aus der Mittelschicht ist das Wohnen in einer Metropolregion prekär geworden. Für die von Armut und Rassismus betroffenen sieht es noch finsterer aus. Gemeinsam mit den Youtubern von Wohlstand für Alle wollen wir analysieren wo die Probleme sind und was Alternativen sein können.
Eine Veranstaltung von Wilhelmsburg Solidarisch.
Mittwoch, 13. September um 18.30 Uhr im Wilhelmsburger Bürgerhaus, Mengestraße 20, Hamburg.
Vor über 20 Jahren schrieb Jedediah Purdy gegen das »Elend der Ironie« an, heute aber könnte man mit Fug und Recht vom »Elend der Ernsthaftigkeit« sprechen. Nicht nur ist die Gegenwartsliteratur von ernsten Themen wie Krieg, Klimawandel, Kolonialismus, Kapitalismus und MeToo geprägt, die mit heiligem Ernst verhandelt werden, inzwischen verspricht jeder Influencer-Softdrink, jede Amazon-Prime-Doku von Pro7-Stars, jeder Popsong und jeder Insta-Post wichtige Gesellschaftskritik oder gleich die Weltrettung im bitterernst vorgetragenem Ton. Wo also ist die Ironie geblieben? Es ist höchste Zeit, zu einem ironischen Klassiker der Weltliteratur zu greifen: Stendhals Meisterwerk »Rot und Schwarz« handelt von den Wirren der Zeit, der französischen Restauration und vom Aufstieg eines Helden aus einfachen Verhältnissen. Wolfgang M. Schmitt diskutiert über diesen Roman mit dem Schriftsteller und Drehbuchautor Timon Karl Kaleyta, der sich von Stendhal für seinen Schelmenroman »Die Geschichte eines einfachen Mannes« inspirieren ließ. Kaleyta und Schmitt fragen: Ist die Ironie verschwunden und wenn ja, weshalb? Wie politisch ist das Ironische?
Mittwoch, 20. September um 20 Uhr im Literaturforum im Brecht-Haus in der Chausseestraße 125, Berlin.
Die Ungleichheit wächst: Während weltweit 24.000 Menschen täglich den Hungertod sterben, gibt es weltweit inzwischen 2.640 Milliardäre. In den westlichen, sogenannten Wohlstandsgesellschaften schrumpft die sogenannte Mitte – die Tendenz zur Zweiklassengesellschaft verstärkt sich fortlaufend. Zwar verzeichnen wir die größten Reallohnverluste seit 2008, das aber bedeutet keineswegs, dass es allen schlechter geht. Die obersten 10 Prozent werden immer reicher – neben hohen Einkommen sind vor allem nahezu steuerfreie Erbschaften dafür verantwortlich, dass Reiche leistungslos immer reicher werden.
Der Film wie auch die Serie spiegeln diese Lage sehr gut wider. Während es im Gegensatz zu 2008 mit den Occupy-Wall-Street-Protesten Aktionen auf der Straße gab, hat sich die Kritik in die Fiktion verlagert. Ist dies ein Zeichen von Fatalismus? Gehen wir ins Kino, um der Realität, in der es keinen Protest mehr gibt, zu entkommen? Oder formiert sich durch die Fiktion ein neuer Widerstand?
In seinem Vortrag analysiert Wolfgang M. Schmitt, bekannt durch "Die Filmanalyse" und "Wohlstand für Alle", die Ungleichheit im Kapitalismus und erörtert den filmischen Umgang mit dieser verfahrenen Situation.
Die Veranstaltung wird auch gestreamt. Für die Teilnahme vor Ort wird um eine Anmeldung gebeten.
Donnerstag, 21. September um 19 Uhr in der Rosa-Luxemburg-Stiftung in der Straße der Pariser Kommune 8A, Berlin.
Seit nunmehr 13 Jahren steht Wolfgang M. Schmitt für "Die Filmanalyse" – und ist damit als intellektueller Filmkritiker allein auf weiter Flur im deutschsprachigen YouTube-Ödland. Seine scharfsinnigen, stets ideologiekritischen Besprechungen zum aktuellen Kino, zu Klassikern und Kultfilmen sind kenntnisreich unterfüttert mit Literaturverweisen und dem reichhaltigen Schöpfen aus Philosophie, Soziologie und Kulturtheorie. Dies und sein unverwechselbares Erscheinungsbild – immer stilbewusst in gut sitzenden Anzügen und akkurater Frisur – hat ihn zur wichtigen Stimme innerhalb der deutschen Kulturlandschaft gemacht. Auf mehr als 700 Seiten versammeln sich nun im Buch "Die Filmanalyse: Kino anders gedacht" mehr als 120 von Schmitts wichtigsten, erhellendsten und beliebtesten Analysen.
Hier erfahren wir unter anderem, warum wir "Forrest Gump" hassen sollten, warum der "Blade Runner 2049" besser ist als das legendäre Original, was "Vertigo" zum besten Film aller Zeiten macht, wieso der allseits beliebte "König der Löwen" der schlimmste Film der langen Disneygeschichte ist und warum sowohl "The Shape Of Water" als auch "12 Years A Slave" ihre Oscars nicht verdient haben. Das Buch wird abgerundet von einem langen exklusiven Interview mit Schmitt und einem Vorwort von Star-Regisseur Dominik Graf. Wolfgang M. Schmitt wird sein brandneues Buch im traditionsreichen Bambi-Kino – seinem Lieblingskino in Düsseldorf – präsentieren, begleitet von einem von ihm ausgewählten Überraschungsfilm, einem Podiumsgespräch und einem Dialog mit dem Publikum.
Bei der Veranstaltung wird nur eine begrenzte Anzahl Bücher verfügbar sein.
Samstag, 23. September um 19 Uhr im Bambi-Kino in der Klosterstraße 78, Düsseldorf.
Wolfgang M. Schmitt
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